Bericht Festabend

70 JAHRE SV WACHBACH BUNTES PROGRAMM MIT TOLLEN DARBIETUNGEN / VEREIN HAT HALB SO VIELE MITGLIEDER WIE WACHBACH EINWOHNER

Herzen, die hörbar blau-weiß schlagen

16. Juli 2019 Autor: Bernd Hellstern

70 Jahre SV Wachbach – das wollte gefeiert werden. Die Mitglieder machten in ihren tollen Darbietungen klar, dass ihr Herz blau-weiß schlägt.
Weiß-blaue Liebeserklärung an den SV Wachbach durch die zahlreichen Festgäste.

Der zentrale Festabend wurde zu einer eindrucksvollen Demonstration für das Ehrenamt und zu einer blau-weißen Liebeserklärung für den SV. Frei nach den ersten Zeilen des Liedes: „Blau und Weiß, wie lieb ich Dich, Blau und Weiß ist auch ein Gruß an Dich“. Es waren rund 800 Gäste anwesend.

Nachwuchs machte Anfang

Schon die kleinsten Mitglieder des SV Wachbach sind sichtlich stolz auf ihren Verein.

Weil im SV Wachbach die Förderung der Jugend traditionell einen hohen Stellenwert besitzt, durfte vor allem der Nachwuchs sein Können zeigen. Denn , so der Vorsitzende und Ortsvorsteher Hermann Dehner: „Jedes Kind in Wachbach soll die Möglichkeit bekommen, beim SV Sport zu treiben“. Den Reigen der sportlichen Vorführungen eröffneten die Kleinsten des Mutter-Kind-Turnens. Die Bauchtanzgruppe bezauberte das Publikum durch Eleganz und Anmut, das Kinder- und Mädchenturnen beeindruckte durch Körperbeherrschung und teils akrobatische Elemente. Und nicht zuletzt bewiesen die „Fitnessfrauen“, was sie auf dem Kasten haben. Als Fußballverein gegründet – kurioserweise wurde aber als erster Wettkampf ein Turnwettstreit ausgetragen – entwickelte sich der SV in den folgenden Jahren immer mehr zu einem Mehrspartenverein. Somit bietet er neben den drei kickenden Abteilungen in neun weiteren Bereichen eine breite Palette verschiedenster Sportarten an. Darunter fallen Tennis, Frauengymnastik, Freizeitsport, Mutter-Kind-Turnen, Kinder- und Mädchenturnen, Fitnessfrauen und Bauchtanz. Die jüngste Abteilung ist des Tischtennis, die vor zwei Jahren gegründet wurde. In seinen einleitenden Worten ging Dehner kurz auf die wechselvolle Geschichte des Vereins ein, der anfangs ständig ums Überleben habe kämpfen müssen. Grund sei vor allem die Infrastruktur gewesen. Es sei dem Idealismus, dem Mut, dem unbeugsamen Willen und der Beharrlichkeit der damaligen Führungskräfte zuzuschreiben, dass der SV stets alle Hindernisse überwunden habe.

Heute habe sich der SV als feste Größe in der Hohenloher Fußballfamilie etabliert. Insgesamt gehöre er 43 Jahre der Bezirksliga an. Beide, Hermann Dehner und sein Vize Wolfgang Tittl, der sprachgewandt und informativ den Abend moderierte, erinnerten daran, dass auch im Breiten- und Freizeitsport engagierte und motivierte Übungsleiter junge Sportler fördern und fordern.

Die Wertschätzung des Jubelvereins in der Bevölkerung drücke sich auch in der Mitgliederzahl aus. Denn mit dem kürzlich begrüßten 600. Mitglied gehöre etwa jeder zweite Einwohner dem SV Wachbach an. Vieles sei in den letzten Jahren auf den Weg gebracht worden. Doch werde man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Der Blick gehe in Richtung Zukunft. Die Grußwortredner würdigten die Leistungen des SV Wachbach – im sportlichen wie sozialen Bereich. Stadtrat Jochen Flasbeck überbrachte Grüße aus Bad Mergentheim. Man werde den Verein auch in Zukunft unterstützen, versicherte er.

Stolz auf sein Urgestein

Der Fußballbezirk sei stolz auf das Urgestein „SV Wachbach“, so Bezirksvorsitzender Ralf Bantel. Beim Blick auf die Homepage habe er auch einen Verhaltenskodex für Spieler entdeckt. Das fand er einfach „Klasse“. Die vielen Jugendmannschaften sprächen für eine vorbildliche Nachwuchsarbeit, was nur noch wenige Mannschaften vorweisen könnten. Die Erfolge des Vereins seien sehr eng mit der Qualität der Führung verbunden, deshalb sehe er den Jubilar für die Zukunft bestens gerüstet. Sportkreisvorsitzender Volker Silberzahn erinnerte an die Gründerzeit, als in Deutschland umwälzende politische und gesellschaftliche Ereignisse den Weg frei machten zurück in die Weltgemeinschaft. Für viele Menschen sei damals der Verein zur Heimat geworden, der den Menschen Gemeinschaftsgefühl, Geborgenheit und Hoffnung gibt. Er habe das Gefühl, so Silberzahn, dies habe sich nicht verändert. Man fühle sich auch heute wohl und geborgen in der Gemeinschaft des SV. Nicht zuletzt würdigte auch der Vorsitzende des Turngau Hohenlohe, Dr. Friedrich Bullinger, die Leistungen des Jubelvereins auf der sportlichen und gesellschaftspolitischen Ebene – vor allem, was im Ehrenamt geleistet wird. Unter den 138 Sportvereinen mit insgesamt circa 44 000 Mitgliedern, gehöre der SV Wachbach zu jenen, den man gerne als positives Beispiel für einen gutgeführten, kreativen und innovativen Verein nennt. Am Ende des würdigen und farbenfrohen Festabends wurden Mitglieder geehrt, die seit vielen Jahren dem SV Wachbach eng verbunden sind, beziehungsweise sich in verschiedenen Funktionen um den verdient gemacht haben.

Die Ehrung verdienter Mitglieder.

Darunter waren unter anderem für 70 Jahre Hans Kellermann, Ludwig Luptowitsch und Loni Hofmann. Wolfgang Löhr, Gerhard Zach und Anton Tittl wurden für 50 Jahre geehrt.

© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 16.07.2019