Festabend im Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen

SV Wachbach feierte sportliches Doppeljubiläum

75 Jahre SV Wachbach und 50 Jahre Bezirksliga Hohenlohe begangen. Zahlreiche ehemalige Spieler, Trainer und Betreuer dabei

Die Fitness-Frauen demonstrierten Training in Perfektion. © BERND HELLSTERN

Mit ihrem farbenprächtigen Schleiertanz begeisterte der Turnnachwuchs die Festgäste. © BERND HELLSTERN

Für den Fußballbezirk Hohenlohe gratulierte Niko Schwarz (rechts), in Personalunion Bezirksjugendleiter und Stellvertretender Bezirksvorsitzender. Er überreichte der ersten Mannschaft symbolisch einen Fußball. © BERND HELLSTERN

Zahlreiche Ehrungen gab es beim Festabend des SV Wachbach für 50 Jahre Mitgliedschaft und erworbene Verdienste: Im Bild (von links) Vorsitzender Hermann Dehner, die Geehrten Mitglieder Gerhard Mühleck, Andreas Herrmann, Hubert Retzbach, Kurt Fleischhacker, Michael Mittnacht, Paul Hojsak, Sportkreisvorsitzender Volker Silberzahn sowie zweiter Vorsitzender Wolfgang Tittl. Auf dem Bild fehlt Heidrun Häberlein. © BERND HELLSTERN

Mit einem Festabend im Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen feierte der SV Wachbach am Samstag das Doppeljubiläum „75 Jahre SV Wachbach“ und „50 Jahre Bezirksliga Hohenlohe“.

Wachbach/Neunkirchen. Das Geburtstagsfest erfolgte fast auf den Tag genau, denn am 14. Mai 1949 wurde in der alten Turnhalle der Jubelverein aus der Taufe gehoben.

Und wenn nach dieser Runde die bisherige Bezirksliga Hohenlohe der Vergangenheit angehört, wird die erste Mannschaft des SV Wachbach als der ewige Tabellenführer in die Geschichte des Württembergischen Fußballverbandes eingehen. Also Grund genug, diese beiden außergewöhnlichen Daten gebührend zu feiern.

So waren auch zahlreiche Spieler vergangener Jahre gekommen, die für den SVW in der Vergangenheit die Fußballstiefel geschnürt haben, aber auch erfolgreiche Trainer und Betreuer, die ihren Anteil an der Erfolgsgeschichte SV Wachbach mitgeschrieben haben.

Ebenso waren Vertreter der Sportverbände und der Stadt waren in das fast aus den Nähten platzende Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen gekommen, um mit ihrer Anwesenheit dem Jubilar ihre Reverenz zu erweisen und die Glückwünsche zu überbringen.

Abteilungen präsentierten sich

Umrahmt von der Musikkapelle Wachbach stellten sich im Festprogramm die einzelnen Abteilungen vor wie das Mutter-Kind-Turnen, das Kinder- und Mädchenturnen, Frauengymnastik und Fitness- Frauen, deren Akteure (drei bis 80 Jahre) die ganze Bandbreite des sportlichen Angebots für die ganze Familie aufzeigten.

Durch das Programm führte wortgewandt und einem Schuss Humor der zweite Vorsitzende Wolfgang Tittl, als hätte er nie etwas anderes getan.

In seiner Eigenschaft als Ortsvorsteher nannte Hermann Dehner die Vereine den Kleber, der die Gemeinschaft zusammenhält. Dies klappe aber nur, wenn sich viele Menschen im Ort ehrenamtlich engagierten.

Der SV Wachbach könne sich glücklich schätzen, viele Ehrenamtliche in seinen Reihen zu wissen, die seit Jahren dafür sorgen, dass der Verein nach wie vor ein fester und wichtiger Bestandteil von Wachbach bleibt und ist, der weit über die Ortsgrenzen hinaus Beachtung findet.

Und damit dies auch weiterhin so bleibe, betreibe der SV eine aktive und konstruktive Jugendarbeit, in der sich viele SVler engagieren und damit auch in sozialer Hinsicht eine unbezahlbare Leistung erbrächten. In einer beeindruckenden Festrede ließ der Ehrenvorsitzende des SV Wachbach, Gerhard Mühleck, die vergangenen 75 Jahre Revue passieren. Und wer ganz genau hinhörte, der hatte förmlich das Gefühl, im Zeitraffer die ganzen Jahre nochmals mitzuerleben.

In den vergangenen 75 Jahren habe der SV eine wichtige Rolle im Leben der Ortsgemeinschaft gespielt, so Mühleck. Man habe zusammen Höhen und Tiefen erlebt, gemeinsam Siege gefeiert und Niederlagen überwunden. Dieser Festabend sei ein Tag des Feierns, des Rückblicks und der Dankbarkeit.

Leidenschaft als Grundpfeiler

Als er darüber nachdachte, was den Verein auszeichnet, seien ihm sofort die Worte wie Leidenschaft, Zusammenhalt und Engagement eingefallen, als Grundpfeiler auf denen der Verein ruhe. Alle, die sich in irgendeiner Weise engagierten und engagieren, hätten dazu beigetragen, den Verein zu dem zu machen, was er heute ist, eine sportliche und wertvolle nicht mehr wegzudenkende Gemeinschaft im Ort.

Mühleck erinnerte an die schweren Jahre nach der Gründung, als der SV quasi ums Überleben kämpfte. Heute sei der SV Wachbach ein Verein, der mit seinen Abteilungen die ganze Familie und alle Altersgruppen anspreche. Der SV verfüge mit dem Sportpark im Erpfental über ein Sportgelände und Vereinsheim, die durch eine enorme Eigenleistung entstanden und sich sehen lassen könnten.

Mühleck abschließend: „Der Verein ist gut gerüstet für die Zukunft. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die Zukunft des SV in unseren Händen liegt. Wir alle müssen sicherstellen, dass dieser Verein auch in den kommenden Jahren ein Ort des Zusammenhalts, der Leidenschaft und des Sports bleibt. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, unseren Verein zu stärken um ihm eine erfolgreiche Zukunft zu sichern.“

Erfolgsgeschichte

Für die Stadt Bad Mergentheim überbrachte Stadtrat Andreas Lehr die Glückwünsche. Die Gründung des Vereins falle in dasselbe Jahr wie das Inkrafttreten des Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, sagte Lehr. Beides seien Erfolgsgeschichten, die bis heute Bestand hätten. Hinter diesen Geschichten stünden immer Menschen, die durch ihren Einsatz – mit Unmengen an Zeit und vor allem an Herzblut – diese Entwicklung erst möglich machten. Jeder an seiner Stelle, manche in der ersten Reihe und am Ruder, andere im Hintergrund und im Stillen.

Was im SV Wachbach geschehe sei gelebte Gemeinschaft und Engagement, das man benötige, um die Ortschaften lebendig zu erhalten. Der Verein trage dazu bei, dass sich die Menschen hier wohl und zugehörig, verstanden und mitgenommen fühlten. Ob im Leistungs- oder Breitensport, wo sportlicher Erfolg auf ein funktionierendes Miteinander trifft, entstehe die Grundlage für den Weg als Verein, vielfältig und doch eine Blau-Weiße Gemeinschaft. Die Stadt sei stolz auf den SV Wachbach, der sich auch weiterhin auf die Unterstützung der Stadt verlassen kann.

Als sich der Verein damals gegründet habe, so der Sportkreisvorsitzende Volker Silberzahn, habe er vielen Menschen eine Heimat gegeben, er gab den Mitgliedern ein Gemeinschaftsgefühl, Geborgenheit und Hoffnung für die Zukunft. Es sei wichtig gewesen, dass ein Rahmen geschaffen wurde, der mit Strukturen, inhaltlichen Vorgaben und dem späteren Anmelden zum organisierten Spielbetrieb in Fußball wirksam wurde.

Elitärer Kreis

Der SV Wachbach befinde mit seinem Geburtsjahr sich in einem elitären Kreis, denn im selben Jahr machten herausragende Ereignisse Schlagzeilen wie die Gründung der Nato, die Aufhebung des Spielverbots der Fifa für deutsche Mannschaften und außerdem wurden Persönlichkeiten wie Nikki Lauda und Lionel Richie geboren. Es sei bezeichnend, dass fast die Hälfte der Einwohner von Wachbach SV-Mitglieder seien. Dies spreche dafür, dass man sich in der großen SV-Familie einfach wohl und aufgehoben fühle.Dies und die gute Jugendarbeit seien Garanten dafür, dass sich der SV Wachbach um die Zukunft des Vereins keine Sorgen machen braucht.

Er wolle an den Beginn seiner Grußworte, das Wort „Danke“ stellen, so Bezirksjugendleiter Niko Schwarz, denn was der SV Wachbach in den vergangenen 75 Jahren für den Sport in Hohenlohe geleistet habe sei vorbildlich. Nicht zu vergessen die Jugendarbeit als wichtigem sozialen und gesellschaftspolitischem Aspekt.

Denkmal gesetzt

Es stelle sich die Frage, wie man es schaffe, das Vereinsleben 75 Jahre lang aufrecht zu erhalten wie es der SV täte. Die Mitglieder des SV Wachbach scheinen ein Gen mehr zu haben als andere Menschen, nämlich das „Helfergen“, vermutete Schwarz. Mit dem ewigen Tabellenführer der bald ehemaligen Bezirksliga Hohenlohe habe sich der Verein ein ewiges Denkmal gesetzt.

Über die Entstehung dieses Denkmals in den vergangen 50 Jahren berichteten anschließend in fünf interessanten Jahrzent-Blöcken die ehemaligen Aktiven und Trainer Gerhard Zach, Anton Bopp, Rainer Dörner, Arben Kaludra und Jordan Murphy, untermalt mit Bildern der Mannschaften.

So mancher der Ehemaligen dachte bestimmt zurück an seine aktiven Zeiten, die beim Festabend im Schnelldurchlauf nochmals vorbeizogen. Schon zuvor nahmen Hermann Dehner, Wolfgang Tittl und Volker Silberzahn Ehrungen für 50 Jahre Mitgliedschaft und große Verdienste vor, denn alle Geehrten waren nicht nur als Sportler aktiv, sondern bekleideten nach der aktiven Zeit verantwortliche Ämter im Verein, womit sie sich in hohem Maße um den SV Wachbach verdient gemacht haben.

Bernd Hellstern Autor